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Anstrengend und oft sorgenvoll. Es ist auch nicht davon auszugehen, dass das kommende viel unbeschwerter werden wird. Umso wichtiger ist es, die kleinen und großen Freuden und Erfolgserlebnisse nicht zu übersehen. Aus meiner Sicht gehört all dies dazu:

Die großartigen Ortsvorsteher*innen, die ja das Bindeglied zwischen Rathaus und Ortsteil sind, haben in diesem Jahr 592 Glückwünsche zu besonderen Geburtstagen oder Ehejubiläen für mich überbracht. Es wäre mir unmöglich, die Bürgernähe, die mir so wichtig ist, ohne sie zu leisten. 592 für ganz Oyten = im Mittelwert 78 Besuche pro OV in 2022! 78 Termine pro Jahr für ein Ehrenamt, das finde ich wirklich sehr beachtlich.

Im April konnte bei einem Besuch der Spendenscheck i.H.v. 22.000 € an die Gemeinde Altenahr übergeben werden. Das Geld stammt aus 103 Einzahlung von Oytenerinnen und Oytenern. Es war ein aufwühlender und berührender Besuch und ich wiederhole das riesengroße DANKE der dortigen Jugendfeuerwehr, denen die Spende zugutekommt.

Seit diesem Jahr haben wir im Rathaus tatsächlich auch einen Fahrstuhl. Was längt währt, wird endlich gut.

Wir hatten eine Landtagswahl zu organisieren und ich kann stolz berichten, dass meine Kolleginnen und Kollegen dies wieder professionell und freundlich erledigt haben.

Bislang konnten wir alle Geflüchteten, die keine private Unterkunft gefunden haben, unterbringen. Turnhallen als Sammelunterkünfte mussten wir noch nicht zur Verfügung stellen. Neben der Unterbringung unterstützen wir mithilfe unserer Integrationsbeauftragen und vieler ehrenamtlicher Helfer*innen bei Behördengängen, Arztbesuchen, Sprachkursen und der Bewältigung des Alltags.

Auf dem Papier haben wir die Aufgabe der Schmutzwasserbeseitigung samt Anlagen ja bereits Ende des letzten Jahres an den Abwasserzweckverband übergeben. In der Praxis sieht es so aus, dass wir viele Aufgaben noch selber wahrnehmen, die neuen Mitarbeiter des AZV dann immer dabei haben. Überhaupt haben wir uns in diesem Jahr intensiv mit der Wissensvermittlung beschäftigt und freuen uns sehr über die Fortschritte und die Kompetenz, die gerade die neuen Mitarbeitenden des Abwasserzweckverbands Oyten Ottersberg beisteuern.

Wir konnten erfreulich hohe Gewerbesteuernachzahlungen aus den Corona-Jahren 2020 und 2021 verbuchen.

Eine besondere Freude ist es für mich, dass der Chor Liederfreunde quasi ins Rathaus eingezogen ist. Wir sind ja nicht nur Rathaus, wir sind auch Bürgerzentrum und bieten in unserem Saal wirklich gute Bedingungen für den tollen Chor.

Auch unsere Stadtradeln-Kampagne war ein voller Erfolg. Im zweiten Jahr haben wir alle zusammen – 279 Radlerinnen und Radler – schon 26.510 km (oder 4 t CO2) mehr erfahren als 2021. Dabei waren aufsehenerregende Teamleistung wie z.B. die des TV Oyten mit 18.875 km in den drei Wochen, aber auch herausragende Einzelleistungen mit mehr als 1.000 km gefahrenen Kilometern.

Nach bestem Wissen haben wir uns auf das vorbereitet, was der Krieg in der Ukraine uns vielleicht noch beschert. Diese Vorbereitung ist allerdings kein Einmalaufwand sondern dauerhafte Aufgabe.

Es ist uns gelungen, viele neue Mitarbeiter*innen einzustellen. Die Einarbeitung neuer Kolleg*innen ist immer ein Kraftakt, aber wir freuen uns ehrlich über viele Glücksgriffe und das Versprechen der baldigen Entlastung, das damit ja einhergeht.

Die Digitalisierung gehört zu den vielen Extraaufgaben, die wir neben dem Tagesgeschäft umsetzen müssen. Gewerbesteuer- und Grundsteuermessbescheide können wir mittlerweile digital empfangen und verarbeiten, sind gut im Plan bei der Einführung unseres Dokumentenmanagement Systems, haben den (politischen) Sitzungsdienst um einen flotten digitalen Workflow erweitert, können schon recht viele unserer Dienstleistungen online anbieten und sind auch große Schritte im Digitalpakt Schule gegangen. In allen Grundschulen konnten wir die Netzwerkinfrastruktur schaffen und das an der IGS ausbauen. Diverse Endgeräte wurden auch schon beschafft.

Im neuen Baugebiet Rosengarten sind bereit viele Einfamilienhäuser zu sehen und der Investor für den vorderen Bereich, in dem Mietwohnungen entstehen sollen, ist gefunden. Der städtebauliche Entwurf dazu geht Anfang des kommenden Jahres in die öffentliche politische Beratung. Um die 70 Wohneinheiten sind geplant und alles soll sich gut in die bestehende, umgebende Wohnbebauung einfügen.

Im Sanierungsverfahren, oder wie wir manchmal sagen in der neuen Ortsmitte, sind die Planungen für die Freiflächenanlagen nun vergeben. Erste Abstimmungsgespräche haben gezeigt, dass wir einen sehr kompetenten Partner gefunden haben. Er hatte z.B. auch direkt Ansätze, wie die spannenden Ergebnisse der archäologischen Ausgrabungen im Rahmen eines sog. Storytellings ihren Niederschlag in der Planung finden konnten. Ein Investor für den Block Supermarkt-Geschäftshaus-Wohnungsbau könnte auch in Kürze gefunden sein. Die Sanierung der Jahnstraße ist in Vorbereitung. Im nächsten Jahr wird also hoffentlich etwas sichtbar. 

Wir können auf viele tolle Veranstaltungen im Gemeindegebiet zurückblicken. Der VdS hat ebenso dazu beigetragen wie der neu gegründete Kulturverein KiO, unsere Büchereileiterin, unsere Integrationsbeauftragte, die Heimatvereine, beide Feuerwehren und der Marktmeister unseres neuen Wochenmarkts. Hervorheben möchte ich hier ausnahmsweise einmal nicht unseren tollen Wochenmarkt, sondern das MoynMoyn Festival. Aus Sicht der Verwaltung hat es in diesem Jahr nahezu beschwerdefrei stattgefunden. Der Landkreis Verden hat die Genehmigungen ausnahmsweise noch einmal so erteilt und wir sind zuversichtlich, den ersten Entwurf des erforderlichen F- und B-Plans im ersten Halbjahr 2023 vorstellen zu können. Das wird ein spannendes Verfahren, an dessen Ende feststeht, wie groß das Festivalgelände werden darf und wie viele Veranstaltung pro Jahr zulässig sind.

Im Bereich der Kinderbetreuung haben wir wieder viele Baumaßnahmen parallel in Arbeit. An zwei Kitas (Sagehorn und Pestalozzi) schaffen wir zusätzliche Räume, die hoffentlich im August 2023 in Betrieb genommen werden können. In Kooperation mit dem Pflegeheim Haus Hasch haben wir Raum für eine weitere Kita-Gruppe geschaffen. In den Kitas Bassen und Am Berg konnten wir Sanierungsrückstände aufarbeiten und für letztere ist sogar eine Erweiterung in Planung. Ebenso in Planung ist die 8. Kita. Der Standort ist gefunden, die Aufstellung des Bebauungsplans eingeleitet.

Die Leitungen unserer Kindertagesstätten haben sich in diesem Sommer mit einem ganz besonderen Fest bei all unseren Erzieher*innen für den großartigen Einsatz in den langen Corona-Monaten bedankt. Ein Satz ist mir besonders in Erinnerung geblieben: „Ihr seid Held*innen, denn ihr habt standgehalten – für die Kinder“. Das Miteinander gehört zur Philosophie des gesamten Gemeindeteams und es war eine Freude zu sehen, wie das gelebt wird.

Endlich konnte der Bauantrag zur Erweiterung der IGS – neue naturwissenschaftliche Räume sind geplant – gestellt werden. Parallel zum Anbau haben wir uns mit energetischen Fragen rund um die IGS beschäftigt. So gibt es z.B. ein Schülerprojekt, dass auf die Errichtung einer Photovoltaikanlage abzielt. Wir stellen hierfür ca. 150.000 € in den Haushalt und begleiten dieses Projekt sehr gerne.

Die Grundschule Bassen will Ganztagesschule werden. Der Bauantrag ist längst gestellt, die Genehmigung wird jeden Tag erwartet. Geplant ist darüber hinaus die Sanierung der Turnhalle in Bassen. Hier gibt ein Förderprogramm, von dem wir profitieren und wenn nichts dazwischen kommt, starten wir mit der Umsetzung in den nächsten Osterferien.

Die Grundschule in Sagehorn hat sich viele Gedanken darüber gemacht, wie der Außenbereich wieder attraktiviert werden kann. In einer großartigen Elternaktion wurde im Herbst der Schulhof aufgefrischt, eine neue Sandkiste aufgebaut und noch einiges mehr geschafft. Das war in der Tat eine spürbare Entlastung für unseren Bauhof, für die ich dankbar bin.

Auch unsere Tiefbauabteilung hat einiges vorzuweisen. Der Ausbau der Straße Am Moor beispielsweise schreitet kontinuierlich voran. Der erste Abschnitt zwischen Meyerdamm und Königsberger Straße ist schon fertiggestellt. Wegen der kurzen Winterruhe wird es eine Herausforderung, den Anwohnern die Erreichbarkeit ihrer Grundstücke mit dem Auto auch zwischen Weihnachten und Neujahr zu ermöglichen – aber die Kolleg*innen geben ihr Bestes.

Die Arbeiten am Kreisverkehr an der A1 haben im Sommer Fahrt aufgenommen. Man kann jetzt schon ganz gut erkennen, wie es aussehen wird, wenn wir im nächsten Sommer die Fertigstellung feiern.

Die Vorarbeiten für die Gestaltung des südlichen Vorplatzes des Haltepunktes in Sagehorn sind bis auf wenige Restarbeiten abgeschlossen. Sogar die Umsiedlung der Fledermäuse konnte zur geeigneten Zeit vorgenommen werden. Ich halte es für möglich, im zweiten Quartal 2023 mit den Bauarbeiten zu beginnen.

Nach den Arbeiten an der Windkraftanlage im Tüchten musste die Tüchtener Straße saniert werden. Hier konnten wir eine Kooperation mit dem Betreiber der Windenergieanlage vereinbaren, der uns viel Arbeit abgenommen hat und sich als sehr verlässlicher Partner erwies.

Das Beste kommt ja immer zum Schluss. Anlässlich des 50. Jahrestages der Gemeindegebietsreform haben wir mit tatkräftiger Unterstützung der Gemeindearchivare eine tolle Feier samt Ausstellung auf die Beine gestellt. Da steckten viele Stunden ehrenamtliche Arbeit drin. Ein weiteres Element in der Würdigung dieses Jubiläums ist der Podcast, der mithilfe einer Ortsvorsteherin, eines IGS-Schülers und eines Kollegen aus dem Rathaus angeboten werden kann. Hier kommen Zeitzeugen zu Wort mit ihren ganz persönlichen, immer interessanten und oft lustigen Erinnerungen. Das ist wirklich etwas ganz Besonderes!

Eine wichtige, seit dem Sommer vakante Stelle in unserem Rathaus, und zwar die der „Bauamtsleitung“, konnten wir bislang noch nicht besetzen. Bislang… Im letzten Quartal erreichte uns aber dann doch noch eine wirklich sehr interessante Bewerbung. Der Kandidat überzeugte in der persönlichen Vorstellung und so stimmte der Gemeinderat in der Ratssitzung am 12.12. stimmte schließlich der Einstellung zu. Das genaue Eintrittsdatum ist nun Verhandlungssache mit dem aktuellen Arbeitgeber, aber wir freuen uns schon sehr, den neuen Kollegen bald in unserem Team begrüßen zu können.

Apropos Verhandlungssache: Nach vielen Gesprächen und auch dank Unterstützung z.B. von Ratsherr Hermann Ehlers und dem VdS in Person(en) von Hans-Joachim Blohme und Frank Kathke ist sich die Gemeinde nun mit Familie Bitter einig geworden und wird den Gasthof Zum Alten Krug erwerben. Damit haben wir es in der Hand, an dieser so prominenten Stelle etwas Wichtiges für Oyten zu erhalten. Im ersten Schritt geht es um die Sicherung. Im nächsten dann darum, was wir daraus machen (können). Das wird ein Prozess, für den wir Ressourcen brauchen -Geld und Personal-, aber ich freue mich ganz besonders darüber und darauf.

Und wieder ist es wie im letzten Jahr: alleine das Niederschreiben all dieser Leistungen und Erfolge hat mir schon geholfen, das Positive nicht aus dem Auge zu verlieren. Ich hoffe, dass das auch Ihnen gelingt und Sie eine schöne Weihnachtszeit erleben dürfen.


Wir alle hier wünschen Ihnen für das anstehende Weihnachtsfest nur das Beste und für das kommende Jahr viel Freude, vor allem aber Gesundheit. Bewahren Sie sich Ihre Zuversicht.