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Aus der gestrigen  Ratssitzung möchte ich zweierlei berichten.

a. Es galt Umbesetzungen in den Ausschüssen zu beschließen.

    Die Umbesetzungen bescheren uns ein paar neue beratende Bürger. Ich habe das Wort „bescheren“ bewusst gewählt, denn es ist ein Geschenk, dass Menschen bereit sind, sich ehrenamtlich politisch zu engagieren.

    Beratende Bürger, auch sachkundige Bürger genannt, sind Fachausschuss-Mitglieder mit ausschließlich beratender Funktion. Quelle surprise. Sie sind also nicht im Gremium Gemeinderat anwesend, sondern im JUKSSS oder Schulausschuss, AWF, Feuerwehrausschuss etc. In Oyten nominieren die Fraktionen die beratenden Bürger. Als solche stellen wir ihnen zu ihrer jeweiligen Ausschuss-Sitzung alle relevanten Unterlagen Verfügung und laden sie ein. In „ihrer“ Fraktion werden sie rechtzeitig in die Diskussionen und Meinungsbildung eingebunden. Im Fachausschuss dürfen sie wie die Ratsmitglieder fragen, reden und beraten – ein Stimmrecht haben sie aber nicht. Das ist den von den Bürgern gewählten Ratsmitgliedern vorbehalten.

    In der Praxis ist das Ehrenamt des beratenden Bürgers oft der erste Schritt auf dem Weg zum Ratsmandat. So können die Interessierten testen, ob sie Gefallen finden am Hobby „Kommunalpolitik“. Neu begrüßen werden wir demnächst (im jeweiligen Fachausschuss):

    • Tim Hoffmeyer im Ausschuss für Jugend, Kultur, Soziales, Senioren und Sport
    • Elsa Mahnken im Ausschuss für Wirtschaft und Finanzen
    • Dieter Birreck im Ausschuss für Wirtschaft und Finanzen
    • Sabine Janning im Ausschuss für Angelegenheiten der Kindertagesstätten

    Grundsätzlich ist zwar so, dass die beratenden Bürger zu Beginn und für die Dauer einer Ratsperiode vorgeschlagen und gewählt werden. Aber ein bisschen Bewegung gibt es in den 5 Jahren immer, weil es auch möglich sein muss, ein solches Ehrenamt wieder abzugeben. Auch die beratenden Bürger haben übrigens Anspruch auf Sitzungsgeld, eine kleine Aufwandsentschädigung. Falls es Sie interessiert, wer welche Aufwandsentschädigung dafür kriegt, dass er/sie sich hier politisch engagiert, klicken Sie bitte hier

    Ich persönlich freue mich sehr auf „die Neuen“ und ihre guten Fragen und Anmerkungen. Also auch von hier: Herzlich willkommen.

    b. Ein Beitrag aus der Einwohnerfrage(viertel)stunde

    Eine junge Frau thematisierte die aktuelle Reduzierung der Ganztagsbetreuung in einer Grundschule. Es ist derzeit so, dass in zwei Grundschulen hohe und krankheitsbedingte Personalausfälle dazu führen, dass nicht mehr allen Kindern an allen Tagen in den gewohnten Zeitfenstern die nachmittägliche Betreuung angeboten werden kann. Es handelt sich nicht um Personal der Gemeinde, das fehlt, sondern um Landesbedienstete.

    Wir versuchen, Teil der Lösung zu sein, aber das wird schwierig bis unlösbar. Bis wieder ausreichend Personal verfügbar ist, versuchen die Schulen die belegbaren Plätze vorrangig an die Kinder zu vergeben, deren Eltern berufstätig und daher auf das Ganztagsangebot angewiesen sind. Die Eltern, auf die das nicht zutrifft, wurden zunächst gebeten, ihre Kinder b.a.w. freiwillig abzumelden. Sollten dieser Aufruf nicht zur gewünschten Reduktion führen, müssen die Plätze nach einem Punktesystem vergeben werden. Da wird schon wieder viel Druck auf den Familien und auch bei den koordinierenden Mitarbeitern der Schulen abgeladen.

    Seit geraumer Zeit treten Fachkräftemangel und steigende Krankheitsquote auch bei uns Hand in Hand auf. Ich habe kürzlich eine recht aktuelle Statistik einer Krankenkasse überflogen. Der zufolge kamen in den ersten 6 Monaten 2024 auf 100 erwerbstätige Mitglieder ganze 210 Krankheitsfälle. Das heißt, dass im Schnitt jeder Berufstätige im vergangenen Halbjahr 2 x krankgeschrieben war.

    Die Hauptursache sind nach wie vor Erkältungserkrankungen, danach kommen schon psychische Erkrankungen und dann solche des Muskel- und Skelettapparats. Natürlich gibt es Berufsgruppen, die stärker betroffen sind als andere. Aber was mich wirklich elektrisiert ist dies: Der 5-Jahres-Vergleich zeigt einen Anstieg um 70%.

    Ich hoffe doch sehr, dass das nicht flächendeckend so ist.

    Wir als Arbeitgeber beschäftigen uns auch mit der Reduzierung der Krankheitsquote. Wenn es einfach zu lösen wäre, hätte allerdings kein Arbeitgeber das Problem.