In der Gemeinderatssitzung vom 19. August wurden ja einige Umbesetzungen beschlossen. Darunter auch neue beratende Bürger. In der gestrigen JUKSSS-Sitzung nun kam der neue Vertreter der Jugendlichen, Tim Hoffmeyer, zu seinem ersten Einsatz. Förmliche Verpflichtung, Herzlich-Willkommen-Geklopfe und los ging es für ihn und mit ihm.
Womit haben wir uns gestern beschäftigt? Der Reihe nach:
Vorstellung Hans Eder, unser neuer Integrationsbeauftragter
Seit dem 01.06. ist Herr Eder Teil unseres Teams. Bevor er zu uns kam, war er beim DRK angestellt. Näher kennen- und schätzengelernt haben wir ihn über seine Aufgaben im Zusammenhang mit der Betreuung Geflüchteter und über seine Arbeit mit dem Weltenbummler (ein Spielemobil). Seine damalige Bewerbung für die Nachfolge von Christa Junge empfanden wir daher als Glücksfall. In der gestrigen Sitzung hat Herr Eder noch einmal aus seiner Zeit beim DRK berichtet, aber natürlich auch aus seinen ersten Wochen hier im Rathaus. Es gab tolle Zeitungsberichte, als Herr Eder hier die Arbeit aufnahm. Falls Sie also mehr lesen möchten, klicken Sie hier .
Wenig überraschend wurde gestern Abend die Nachfrage gestellt, wie viele geflüchtete Menschen sich denn aktuell in Oyten aufhalten und von Hrn. Eder betreut werden. Wir können keine genaue Zahl nennen. Zum einen hat das damit zu tun, dass nicht alle kommen um zu bleiben und zum anderen bewegen sie sich in verschiedenen Rechtskreisen, was eine Auswertung nicht möglich macht. Rechtskreis – das ist einer dieser Behördenbegriffe, die sich nicht selbst erklären. Vereinfacht und für diesen Zusammenhang stellen Sie sich bitte vor, dass Geflüchtete in Deutschland nicht alle dieselben (Geld-)Bezüge erhalten. Wer vom Staat (Geld-)Bezüge erhalten möchte, braucht eine Rechtsgrundlage dafür. Je nachdem z.B., woher die Geflüchteten kommen oder wie lange sie schon hier sind, leiten sich die Bezüge, auf die sie Anspruch haben, z.B. aus dem Asylbewerberleistungsgesetz oder dem Sozialgesetzbuch ab. Diese beiden gesetzlichen Grundlagen stehen für Rechtskreise.
Bericht aus dem FreiRaum 2022/2023
Eine kurzer Bericht aus der Zeit nach Corona. Wie in so vielen Bereichen, musste auch das FreiRaum-Team gefühlt wieder von vorne anfangen und sich wieder ins Bewusstsein der Kinder und Jugendlichen bringen.
2022
- nach Corona wieder regulär geöffnet, 3 x die Woche Angebote (Kino, kochen, Aktionen)
- Besucherzahlen stiegen langsam – durchschnittlich ca. 10 Besucherkinder pro Tag
- Ferienspaßangebote in Oster-, Sommer- und Herbstferien
- Ferienfreizeit nach Berlin mit 9 Jugendlichen
- Jugendbeteiligung für Neugestaltung Außengelände FreiRaum
- 45 Kinder und Jugendliche haben mitgemacht
- Verbesserung Basketballplatz
- Sitzgelegenheiten, überdacht
- mehr Mülleimer
- Calisthenicsanlage
2023
- Wochen – und Ferienangebote
- Babysitterkurs
- Schon bessere Besucherzahlen = durchschnittlich ca. 25 Kinder am Tag
- Wiederaufnahme Präventionsprojekt an Grundschulen
- Neuanschaffung Billardtisch und Calisthenicsanlage
- Aufbereitung des Basketballfeldes
- Ferienfreizeit Otterndorf mit 13 Jugendlichen
- Weihnachtsbowling mit 56 Kindern und Jugendlichen, zusammen mit St. Petri und Familiengarten
Begegnungsstätte Oyten-Süd
Kleine Recap: wir haben den politischen Auftrag, in Oyten-Süd einen Treffpunkt anzubieten. Während andere Ortsteile (Heimat-)Vereine gegründet haben, gestaltet sich das in Oyten-Süd schwierig. Denn das ist der Ortsteil mit dem meisten Zuzug, also ohne über Generationen gereifte Dorfgemeinschaft und Zusammengehörigkeitsgefühl.
Ich habe gelernt, bei solchen Projekten starten wir immer mit den Menschen, nicht mit den Räumlichkeiten. Wir wollen also mit den Menschen, die es betrifft, ins Gespräch kommen um zu erfahren, was genau sie brauchen UND was ihr Beitrag dazu sein wird. Es funktionieren die Angebote, die die Menschen nicht zu Empfängern machen sondern zum aktiven Teil, dauerhaft.
Wir wollen den Bedarf also konkretisieren und wir wollen dafür werben, dass sie selber gestalten und verwalten. Und wenn wir wissen was und wer, klären wir das wo.
Wie kommen wir am besten mit den Menschen ins Gespräch, wie konkretisieren wir den Bedarf und das eigene Engagement? Oyten-Süd ist nicht der Ortsteil, in dem wir einfach nur einen Umfragebogen verschicken. Wir stellen uns eine richtige Bürgerbeteiligung mit professioneller Moderation und Begleitung vor. Das kostet Geld und da hilft uns die neu gegründete LEADER-Region Weser-Aller-Landschaft (WAL). Deren Entscheidungsgremium hat unserem Förderantrag bereits zugestimmt, nun liegt der Antrag zur finalen Bewilligung beim Amt für regionale Landesentwicklung (ArL). Ich habe keine Zweifel an deren Zustimmung, wir brauchen nur noch ein bisschen Geduld.
Bewilligung ArL -> Suche Dienstleister Begleitung Bürgerbeteiligung -> Auswertung Erkenntnisse -> Erarbeitung Vorschläge -> politische Beratung -> Umsetzung… das sind die nächsten Schritte.
Weltenbummler Tätigkeitsbericht 2023/24
7 Jahre lang gab es den DRK-Weltenbummler, ein Spielemobil, das durch den Landkreis tourte und regelmäßige, tolle Spielangebote für Kinder im Gepäck hatte. Als Gemeinde haben wir den Weltenbummler in all den Jahren finanziell unterstützt und dabei insbesondere die kleineren Kinder des Ortsteils Oyten-Süd im Sinn gehabt. Die Kinder, für die der FreiRaum zu weit weg ist, weil sie halt noch zu klein sind, um den Weg alleine hin und zurück zu bewältigen.
Der Weltenbummler war das Herzensprojekt von Herrn Eder. Da das DRK die Stelle nicht nachbesetzen konnte, endete das Projekt am 31.05.2024.
DRK Spülmobil
Vom Spielemobil zum Spülmobil – was das DRK alles hat! Wir haben gestern darüber informiert, dass der DRK-Ortsverband Oyten ebenfalls einen LEADER-Förderantrag bei WAL-Region gestellt hat. Der Ortsverband, der auch den Verpflegungszug des Kreisverdener Katastrophenstabs stellt, will mit Hilfe eines neuen Spül- oder Geschirrmobils effektiver und umweltbewusster/nachhaltiger arbeiten. So könnte solch ein Geschirrmobil aussehen:
Kein Einweggeschirr mehr, kein langwieriges abspülen per Hand – Sinn erkannt! Unser DRK-Ortsverband ist ja nicht nur Verpflegungszug für Blaulichtfälle, sondern ja auch im Einsatz als Caterer, z.B. für die regelmäßigen Blutspendeaktionen, den Empfang zum Volkstrauertag, auf den Ortsfesten in Oyten. Und wenn sie sich mit solch einem Mobil verstärken, ist auch der Verleih an Vereine im gesamten Landkreis möglich – was natürlich auch zur Gegenfinanzierung beiträgt.
Die LEADER-LAG, das Entscheidungsgremium, hat dem Förderantrag zugestimmt, vorbehaltlich der Kofinanzierung durch die Gemeinde. Das gehört zur LEADER-Idee immer dazu. Es gibt in der Regel 3 Parteien, die Geld geben müssen:
- Der Vorhabenträger – in diesem Fall das DRK
- Die LEADER-Region
- Die Kommune, in der das Vorhaben realisiert wird – in diesem Fall also die Gemeinde Oyten.
Da wir uns als LEADER-Region ja einen Plan zurecht gelegt haben, wie wir die ca. 2 Millionen Eure in den 5 Jahren verteilen wollen, haben wir in Oyten in unserem Haushalt natürlich Geld für genau solche Projekte eingeplant.
Will sagen: die Verwaltung befürwortet dieses Projekt. Der Oytener Ko-Finanzierungsanteil läge bei 6.400€. Gestern wurde es vorgestellt; in der nächsten JUKSSS-Sitzung und in der letzten Ratssitzung dieses Jahres werden die Gremien darüber beraten und beschließen.
TZPZ – Theater- und Zirkuspädagogisches Zentrum Oyten e.V.
Noch ein LEADER-Projekt und diesmal sollte der Fachausschuss auch eine Beschlussempfehlung für den Rat der Gemeinde aussprechen.
Herr Fabian, neben Frau Schmidt und Frau Liedtke-Hoffmeyer Gründungsmitglied, stellte den Verein und seine Vision vor. Da ich möglichst keinen doppelten Content produzieren möchte, verlinke ich hier auf den Internetauftritt des neu gegründeten Vereins.
In ganz kurzen Worten soll hier ein theater- und zirkuspädagogischer Begegnungsraum geschaffen werden, in dem Workshops, Seminare, Kurse, Projekte, Veranstaltungen… und zwar eigentlich für alle angeboten werden. Diese Angebote bringen richtige Menschen im richtigen Leben zueinander, stärken ihre Stärken, öffnen sie für Kultur und Kunst, machen ihre Welt größer.
Es sind übrigens auch Angebot für Unternehmen geplant – vielleicht so etwas wie Teambuildung, Führungskräfteentwicklung.
Aus meiner Sicht ein tolles, unterstützenswertes Projekt, setzt es doch der zunehmenden Technologisierung und Vereinsamung unseres Lebens etwas entgegen.
Der Umfang der Förderung durch die Gemeinde muss im Sinne der Gleichbehandlung aller Vereine abgewogen werden. Und so erklärt sich der Beschlussvorschlag, den wir dem Ausschuss vorgelegt haben. Gerne fördern wir mit einem Einmalbetrag in Höhe von 37.500 €. Die dauerhafte Übernahme der Personalkosten für die Geschäftsführung/-stelle empfehlen wir nicht.
Der Fachausschuss ist unserem Vorschlag mehrheitlich gefolgt. Das ist das Signal, dass das LEADER-Entscheidungsgremium braucht, um dann auch zu einer Entscheidung zu kommen. Denn da hat das TZPZ die höchstmögliche Summe von 150.000 € Fördermittel beantragt. Die Beratungen stehen an, ich werde berichten.
Kyffhäuser–Häuschen
Ein Antrag der CDU aus dem vergangen Jahr regte an, die Gebäudesubstanz des alten Kyffhäuser-Vereinsheims zu prüfen, es dann ggf. abreißen zu lassen und die sehr kleine Fläche neu zu gestalten. Für die Neugestaltung sollen die Ortsvorsteherin Frau Neumann und auch die direkten Nachbarn eingebunden werden. Vorschläge wird die Verwaltung dann dem Ausschuss vorlegen. Es ist eine wirklich kleine Fläche – niemand sollte allzu große Erwartungen an die Neugestaltung haben. Aber zum einen weiß man ja nie, welche Idee da kommt und zum anderen ist alles besser als der jetzige Zustand.
Vielleicht wird es „nur“ ein kleiner, feiner Rastplatz mit Bank, ein paar Pflanzen und Findlingen. Dann fehlt eigentlich nur noch das Gedicht, das Heinrich Heine untergejubelt wurde:
Viele Steine, müde Beine, Aussicht keine, Heinrich Heine.
So, und schon sehe ich mich bei der feierlichen Einweihung des neuen Heinrich-Heine-Platzes in Bassen eine Schleife durchschneiden und ein alkoholfreies Alster trinken.
2 Stunden und 15 Minuten – kurzweilig und diszipliniert, ich bin mit dem Sitzungsverlauf zufrieden. Kommunalpolitik loyft halt bei uns!