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Fangen wir den Bericht aus der gestrigen Sitzung des Feuerwehrausschusses mit ein paar Zahlen aus dem Jahr 2024 an:

Die 107 Einsätze in 2024 untergliedern sich wie folgt:

  • 33 Brandeinsätze
  • 60 technische Hilfeleistungen
  • 14 Fehlalarme

Weiter unten füge ich aktuelle Zahlen aus den gestrigen mündlichen Berichten der beiden Ortsbrandmeister ein. Weniger Einsätze sind es eher nicht geworden!

Die Tagesordnung sah zwei Mitteilungen und zwei Beschlüsse vor.

Fangen wir mit den Mitteilungen an:

Verkauf des alten Löschgruppenfahrzeugs LF 8/6

Ende des letzten Jahres hatte die Ortsfeuerwehr Bassen planmäßig ein neues Hilfeleistungslöschfahrzeug bekommen – als Ersatz für das alte Löschfahrzeug LF 8/6. Nach Ausmusterung des LF 8/6 folgt Verkauf. Dafür lassen wir i.d.R. das Fahrzeug kurz begutachten und stellen es dann in einem virtuellen Auktionshaus ein.

Der Gutachter hatte das Fahrzeug mit 4.800 € netto taxiert. Verkauft wurde es für 8.200 €.

Vorstellung der Löschwasserbedarfsplanung

Zusammen mit Achim und Verden hatten wir in 2024 eine Löschwasserbedarfsplanung beauftragt. Da sich Oyten ja in den vergangenen Jahren nennenswert entwickelt hat, hielten wir die Löschwasserbedarfsanalyse für notwendig. Sicher ist sicher!

Beteiligte Akteure in unserem Fall:

  • Trinkwasserverband Verden
  • Die Freiwilligen Feuerwehren Oyten (also Oyten und Bassen)
  • Wir von der Verwaltung
  • Als Dienstleister die Kommunal Agentur NRW GmbH

Die 4 Projekphasen:

  • Bestandsaufnahme
  • Grafische Darstellung des Löschwasserbedarfs
  • Abweichungsanalyse
  • Erarbeitung von Kompensationsmaßnahmen

Je größer die Anzahl der Akteure, desto herausfordernder die Einhaltung des Zeitplans.

Kurz zur oben genannten grafischen Darstellung: Das gesamte Gemeindegebiet wurde in 1971 gleich große Quadrate unterteilt, und darauf mittels Farbgebung der Grad der Wasserversorgung (Anbindung an das Leitungssystem des Trinkwasserverbands) dargestellt. In 85 dieser Quadrate wurde eine nicht ausreichende Wasserversorgung durch die leitungsgebundene Trinkwasserversorgung analysiert – dafür galt es also, Lösungen zu finden.

Im Konzessionsvertrag, den wir Kommunen mit dem Trinkwasserverband abgeschlossen haben, ist die Löschwasserversorgung geregelt. Letztlich ergibt sie sich aus den Vorgaben des Niedersächsischen Brandschutzgesetzes und einem bestimmten Arbeitsblatt (W 405) des DVGW =Deutscher Verein des Gas- und Wasserfachs.

Was tun, wenn nun z.B. in Außenbereichen eine nicht ausreichende (Lösch-)Wasserversorgung festgestellt wird? Ein Feuerwehrlöschteich könnte eine Lösung sein, oder der (genehmigte) Zugriff auf ein nahe liegendes, nachbarschaftliches Trinkwassernetz.

An der Lösungsfindung haben sich jedenfalls beide Wehren vorbildlich beteiligt, dezidiert die Laufwege und Hydrantenabstände für jedes der 85 o.g. Quadrate geprüft und Vorschläge unterbreitet.

Die abschließende Dokumentation steht noch aus, aber wir sind froh, dieses Projekt angestoßen und abgearbeitet zu haben.

Jetzt zu den Beschlüssen:

Neufassung der FFW-Gebührensatzung

In diesem Jahr stand die Überprüfung der Feuerwehr-Gebührenkalkulationen an.

Grundsätzlich ist ja so, dass die Freiwillige Feuerwehr ihre Pflichtaufgaben für die Bürger unentgeltlich erfüllt. Dazu gehört aber eben bspw. nicht die Katze, die aus dem Baum gerettet werden muss. Und ich möchte ergänzen: die Katze im Baum ist mein Beispiel. Gestern war die Rede von der Eule im Dunstabzug. Ich habe Fragen! 🦉

Jedenfalls haben wir gestern diesen neuen Gebührenvorschlag unterbreitet:

Für Sie zum Verständnis der Kalkulation am Beispiel des Drehleitereinsatzes: wir haben seit kurzem ein neues Drehleiterfahrzeug. Neu = immer noch hoher Wert, wenig Abschreibung. Und der Wert des jeweiligen Gerätes oder Fahrzeugs ist natürlich relevant für die Kalkulation der Gebühr. In 10 Jahren könnte dieser Logik folgend also ein geringerer Betrag stehen. Wetten nehme ich dafür heute keine an.

In den Haushaltsansätzen gehen wir von Erträgen aus den Entgelten für freiwillige Leistungen in Höhe von 27.000 € aus.

-> im Ausschuss gab es hierzu keine Diskussionen, der Vorschlag wurde einstimmig angenommen.

Haushaltsansätze 2026

Im Ratsinformationsdienst finden Sie die komplette Übersicht unserer angenommenen Erträge und Aufwendungen. Klicken Sie hier, wenn Sie daran interessiert sind.

Als kleine Auswahl verweise ich auf die vor vier Sätzen genannten Erträge und liste die Aufwendungen > 50.000 € auf:

  • Unterhaltung Grundstücke und baul. Anlagen = 62.100 €
  • Reparaturen, Wartungen, Kraftstoff von Fahrzeugen = 57.000 €
  • Aufwendungen für Feuerwehrmitglieder = 101.100 € (Ersatzkleidung, Ausbildung, Führerscheine, Hygienevorschriften, Jugendfeuerwehr)

Zum Abschluss zitiere ich aus den mündlichen Berichten unserer Ortsbrandmeister aus dem aktuellen Jahr.

Bassen:

  • 27 Einsätze bisher in 2025 in Bassen
  • der Spindmangel für die Damen wird gerade behoben
  • Rauchmelder nicht nur in FFW-Häusern, sondern auch in den Fahrzeugen – wurden in Bassen schon eingebaut. Manchmal brennen eben auch Feuerwehrhäuser… diese zusätzlichen Melder erhöhen die Chance, im Brandfall auch Fahrzeuge retten zu können.
  • Jubiläum 125 Jahre FFW Bassen, das und viele andere Aktionen, die die Kameradschaft und Einsatzbereitschaft fördern

Oyten:

  • Bisher 92 Einsätze, davon 36 Brandeinsätze
  • Brandeinsätze haben Ersatzbeschaffungen ausgelöst
  • 8 Verkehrsunfälle, ein Gefahrenguteinsatz auf der A1 hat sehr lange gedauert
  • 13 Türöffnungen (Annahme hilflose Person hinter Tür)

Da diese Sitzung im Feuerwehrhaus Oyten stattfand, haben die Ausschuss-Mitglieder natürlich die Gelegenheit, sich eines der Fahrzeuge von vorne bis hinten, quasi mit Vor-, Nachnamen, Geburtsort und Schuhgröße zeigen zu lassen, direkt beim Schopfe gepackt.

Einfach schön, die Begeisterung für Technik.