Bericht aus dem Seniorenbüro
In einem anderen, und zwar diesem JUKSSS, habe ich schon ein bisschen ausführlicher über das geschrieben, was unser Seniorenbüro so alles leistet. Ergänzt haben wir das dann im letzten Herbst mit einem kleinen Pressebericht, in dem wir auch ganz ausdrücklich Verstärkung gesucht haben. Frau von Busch konnte gestern dann Erfolg vermelden. Durch diesen Aufruf in den Tageszeitungen fanden wir mehrere Freiwillige, die sich nun zukünftig ehrenamtlich in unserem Seniorenbüro einbringen. Das heißt: Beratungen, Kaffeetrinken und Spielnachmittage sind gesichert. Auch die Computerkurse für Senioren können demnächst wieder angeboten werden.
Unser Plan ist, im Februar die neuen Kräfte unseres Seniorenbüros in einer weiteren Presserunde vorzustellen. Denn wir wollen ja nicht nur Engagierte für dieses Angebot gewinnen, sondern auch die Senioren immer wieder wissen lassen, dass es diese Angebote gibt – damit sie kommen und es nutzen.
Knapp 1/3 aller Oytener ist älter als 65 Jahre. Wir haben gestern dann kurz (schon wieder 😊) darüber philosophiert, ab wann „man“ eigentlich ein Senior ist. Der gestrige Konsens: Beim Fußball schon ab 30, im allgemeinen Sprachgebrauch vielleicht doch eher ab dem Moment, in dem wir in die Rente eintreten.
Und es ist doch längst so, dass wir auch hier unterscheiden müssen, denn „das Alter“ umfasst mehrere Generationen! Hierzu würde ich jetzt wahnsinnig gerne noch viel mehr schreiben, aber dies sind ja Kurzberichte aus den Ausschüssen und ich will ja nicht, dass Sie jetzt schon glasige Augen kriegen. Also lassen Sie mich nur noch dies herausstellen: statistisch nimmt die Einsamkeit ab dem 75. Lebensjahr zu – und dem etwas entgegenzusetzen, müssen wir zu unserer Aufgabe machen.
Volkstrauertag
Wir haben als Verwaltung vor ein paar Jahren den politischen Auftrag erhalten, den Volkstrauertag, oder besser gesagt, wie wir ihn in Oyten begehen, neu zu denken – und das mit dem Ziel, ihn wieder mehr ins Bewusstsein der Menschen zu heben und vor allem jüngere Menschen damit zu erreichen.
Der Vergleich mit anderen Kommunen und auch die Gespräche mit allen möglichen Akteuren haben aber recht schnell deutlich gemacht, wie schwer gerade letzteres ist. Da, wo es Verwaltungen vermeintlich gelingt, hat das damit zu tun, dass die örtlichen Schulen sich mit ihren Schülerinnen und Schülern aktiv beteiligen. Häufig ist das dann ein Schulprojekt, das am Volkstrauertag aufgeführt, vorgetragen, ausgestellt wird. Unsere IGS war dafür nicht zu begeistern und das mit guten Argumenten. Schule thematisiert Krieg und Frieden in verschiedenen Jahrgängen mit jeweils unterschiedlichen Schwerpunkten – also immer und immer wieder. Darüber hinaus dann auch noch diesen Sonntag mit Lehrkräften und Schülern mitzugestalten… da setzt Schule halt andere Prioritäten. Der Kompromiss war jeweils ein Beitrag, wie z.B. eine Ausstellung, Multimedia-Installation oder ähnliches, aber ohne Anwesenheit der Kinder und Jugendlichen.
Und so ist das halt manchmal bei Dingen, die älteren Menschen wichtig sind, jüngeren Menschen aber nicht. Dieser Volkstrauertag scheint solch ein „Ding“ zu sein. Wohlgemerkt: ich rede nur vom Volkstrauertag, nicht generell von Krieg und all dem Leid, das er auslöst.
Und mit „jünger“ sind hier übrigens auch nicht nur Kinder und Jugendliche gemeint. Wir sehen bei den Kranzniederlegungen immer nur wenige ältere und alte Menschen neben der Delegation der Feuerwehren (da sind dann immer auch die Jugendwehren dabei), den Ortsvorstehern, einigen wenigen Kommunalpolitikern und der Delegation der Schützenvereine. Es kommen auch kaum Menschen zwischen 30 und 60 Jahren.
Besonders passend fand ich diese Aussage gestern: wir dürfen nicht vergessen, dass der Volkstrauertag eine Trauerfeier ist. Wie soll man Jugendliche denn für eine Trauerfeier begeistern können und das in einem Format, dass aber auch den Vorstellungen der Älteren entspricht?
Unseren Fokus haben wir also in den beiden vergangenen Jahren darauf gelegt, denjenigen, die zu den Kranzniederlegungen an den Mahnmalen kommen, danach noch einen Empfang im Rathaus anzubieten. Den gestalten wir zusammen mit Partnern. Das sind das Archivteam, der Kulturverein KiO, die Pastoren und der Diakon, das DRK und die IGS.
In diesem Jahr gab eine Ausstellung, eine Multimedia-Installation, eine Lesung und für alle Anwesenden kostenlosen Grünkohl und Getränke.
Wie auch im letzten Jahr waren wieder 40-60 Menschen da und die, die da waren, haben das alles total wertgeschätzt. Das freut mich gerade für die Kolleginnen und Ehrenamtler, die das auf die Beine stellen!
Aber es ist nüchtern betrachtet recht viel Aufwand für einen sehr kleinen Personenkreis. Deshalb habe ich gestern Abend gebeten, genau das sacken zu lassen und dann, wenn wir es das nächste Mal auf die Tagesordnung heben, darüber zu sprechen, ob und wer das wie fortführen soll.
Zuschuss -SSG Mühlentor Oyten
Wie Sie ja wahrscheinlich wissen, fördert die Gemeinde Oyten den Neubau eines Kleinkaliberstands, die Teilsanierung und den behindertengerechten Umbau der Schützenhalle der SSG Mühlentor Oyten mit über 300.000 €.
Wenn wir soviel Geld bereit stellen, informieren wir auch immer gerne über den Fortschritt des Projekts. Und hier in aller Kürze: der Bau ist sehr weit fortgeschritten, das Richtfest hat schon stattgefunden, der Abschluss ist im Laufe des Jahres zu erwarten.
Altersfreundliche Kommunen
Der demografische Wandel und da eben auch der Teilaspekt Leben im Alter ist das Thema, dem ich gerne so viel mehr Zeit und Energie widmen würde, denn ich halte es für die vielleicht größte Herausforderung, die wir auch in Oyten haben. Aber (ich zitiere aus dem WDR Format Satire Deluxe) man kommt ja vor lauter Regieren zu nichts 😊
Gestern haben wir ein Projekt vorgestellt, das uns hier einen Schritt weiterbringt. Es ist guter erster Schritt, in dem wir die Menschen über 65 (Jahren) befragen, wie altersfreundlich Oyten in ihren Augen ist. Falls Sie mich noch nicht so gut kennen: Ich mag es,
- die Menschen zu Wort kommen zu lassen und einzubinden, um die es geht,
- strukturiert vorzugehen,
- zahlenbasiert zu handeln,
- Instrumente, die bei anderen funktionieren, zu übernehmen und ich mag es,
- wenn es uns nicht viel Geld kostet.
Mein Vorschlag war also, den standardisierten Fragebogen „Altersfreundliche Kommunen“ der WHO zu übernehmen, ihn an alle Ü65 zu versenden, die Umfrage digital durchzuführen (aber auch mit der Hand ausgefüllte Fragebögen zu übernehmen) und damit eine Bewertung des Ist-Zustands in Oyten aus Sicht der Betroffenen zu kriegen. Mit der digitalen Durchführung sparen wir Kosten und können Mehrsprachigkeit auf schlanke Art anbieten.
Es sind 23 Fragen aus 9 verschiedenen Lebenskategorien; das zu beantworten geht schnell. Wir arbeiten mit der sogenannten Likert-Skala, die die Antworten in Zahlen umwandelt und so die Zufriedenheit oder Unzufriedenheit messbar macht. Wir schieben vielleicht ein paar Fragen vorweg wie die nach dem Ortsteil, dem Geschlecht, dem Alter, damit wir dann hinterher Auswertungen haben, die sehr zielgerichtetes Handeln ermöglicht.
Mithilfe von LEADER-Fördermitteln und der freundlichen Unterstützung der Uni Den Haag wird das ganze für die Gemeinde Oyten sehr kostengünstig. Im Moment sind die anderen Kommunen der LEADER-Region in Überlegungen, ob sie nicht gleich mitmachen. Wenn alle mitmachen, bleibt bei uns ein Eigenkostenanteil von ca. 3.000 €.
Ich erwarte mir von dieser Befragung die Erkenntnis, ob all unsere bestehenden Angebote überhaupt bekannt sind, ob die Angebote des Landkreises (in Bezug auf Gesundheit oder Beratung) bekannt sind, wo welcher Druck in der Frage der Wohnform herrscht, wie wohl sich ältere Menschen hier fühlen, ob hier vielleicht doch mehr Menschen Ü65 finanzielle Herausforderungen haben, als wir bisher denken usw.
Für mich ist dies ein guter erster Schritt und dem konnte sich der Fachausschuss gestern anschließen. Ich kann mir auch sehr gut vorstellen, die Erkenntnisse aus dieser Befragung in die Begegnungsstätte, die wir in Oyten-Süd schaffen wollen, einfließen zu lassen.
Uns wurde erwartungsgemäß noch einmal mitgegeben, dass wir bitte nicht nur für die Schublade arbeiten, sondern dieser Umfrage dann auch die Taten folgen lassen, die daraus abzuleiten sind.
Ja, das ist natürlich der Plan. Und wie isst man ein Nashorn? In ganz kleinen Häppchen.
Spülmobil DRK
Ein bekanntes Thema. Wenn Sie sich noch einmal einlesen wollen, folgen Sie diesem Link .
Heute ging es um den Beschluss. Der Fachausschuss kann ja nicht beschließen, aber er kann dem Gemeinderat eine Beschlussempfehlung aussprechen. In diesem Fall tut er dies einstimmig.
So, fertig für heute. Gute Projekte, gute Beratungen, gute Kommunalpolitik – loyft bei uns.